Blickwinkel „Kunst in Kassel“
Die dOCUMENTA(13) hat nicht nur die Besucher in ihren Bann gezogen. Auch Fotografen aller Couleur haben ihre Künste an der Kunst gemessen. Eine Gruppe der vhs unter der Leitung von Sabine Große hat sich unter dem Aspekt „Kunst in Kassel“ ebenfalls von den Werken inspirieren lassen.
Die Sicht jedes Einzelnen ist unterschiedlich, individuell, einzigartig. Das wird immer dann deutlich, wenn Fotos von verschiedenen Personen dasselbe Motiv zeigen. Die Fotogruppe von Frau Große setzte sich aus Fotografinnen und Fotografen zusammen, deren Erfahrungshorizont unterschiedlicher wohl kaum sein kann. Vom Anfänger über langjährige Amateure bis zu Profifotografen waren nach Aussage eines Teilnehmers alle Spielarten vertreten. Dementsprechend sind auch die gezeigten Bilder sehr unterschiedlich, aber sie zeigen auch klar eine Gemeinsamkeit: Die Teilnehmer haben sich mit den Motiven beschäftigt, haben auch ungewöhnliche Blickwinkel ausprobiert und dies, das ist mein subjektiver Eindruck, mit außergewöhnlichem Erfolg. Hier habe ich Dinge gesehen, die ich (so) auf der documenta nicht gesehen habe.
Aber nicht nur die documenta, auch andere Kunstwerke haben die Teilnehmer unter die Linse genommen. Wehlheiden, Menschen, Architektur, … die Liste ist wohl noch länger als ich hier aufzählen kann.
Noch bis zum 20. April läuft die Ausstellung im Augustinum in Wilhelmshöhe, die heute eröffnet wurde. Sie zeichnet „ein lebendiges fotografisches Portrait der Kasseler Kunstszene aus vielen verschiedenen — aber längst nicht allen — Blickwinkeln“, wie auf der Homepage des Projektes zu lesen ist. Zu sehen sind digitale Fineartprints, analoge Laborabzüge und Lichtbilder in künstlerischem Schwarzweiß. Zur heutigen Eröffnung stand auch ein Vortrag der Kunsthistorikerin Dr. Ellen Markgraf mit dem Titel „Fotografie – im Spannungsfeld zwischen Kunst und Dokumentation“ auf dem Programm.
Fast zeitgleich werden weitere Bilder dieses Projektes im Offenen Kanal im Kasseler Hauptbahnhof gezeigt. Deren Eröffnung war schon am vergangenen Donnerstag, sie endet ebenfalls am 20.4.
Und der dritte Standort wird im Juni im City-Point am Königsplatz sein. Das Ausstellungsfinale wird mit einem Workshop zu Kunst und Fotografie gekrönt.
Wie mir ein Teilnehmer versicherte, enthalten alle Ausstellungsorte verschiedene Bilder, so dass es durchaus empfehlenswert ist, bis zum April auch noch den OK und später den City-Point zu besuchen.