Brutsaison der Vögel beginnt im März
NABU Hessen: Bei Gartenarbeit nur Pflegeschnitt des Jahreszuwachses erlaubt
Wetzlar – Mit den milden Temperaturen der letzten Tage und der zunehmenden Tageslänge beginnen Bäume, Büsche und Sträucher auszutreiben. Viele Gartenbesitzende fangen an, ihren Garten aufzuräumen und für das Frühjahr vorzubereiten. Aber auch Vögel beginnen derzeit, ihre Reviere abzugrenzen, einen Partner zu finden und einen geeigneten Nistplatz zu suchen. Wer die nächsten Tage noch nutzen will, den Garten zu gestalten, sollte die gesetzliche Schonzeit beim Pflege- und Rückschnitt von Sträuchern und Hecken beachten, die vom 1. März bis zum 30. September gilt. „In dieser Zeit sind nur noch vorsichtige Form- und Pflegeschnitte erlaubt, die den Zuwachs des Jahres entfernen“, erklärt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. Bei allen Pflegemaßnahmen müsse besondere Rücksicht auf brütende Vögel genommen werden. „Ein brütender Vogel darf durch die Heckenpflege nicht gestört werden“, so Eppler. Im Zweifelsfall gelte es, um ein Vogelnest in der Hecke herumzuschneiden.
Da ein vogelfreundlicher Heckenschnitt nur schwer umzusetzen ist, appelliert der NABU Hessen an Gartenfreund*innen und Gartenbauunternehmen, Pflegeschnitte generell nicht in der Hauptbrutzeit der Vögel von März bis Juni durchzuführen. „In diesem Zeitraum bieten Gebüsche einen optimalen Unterschlupf für Vögel, Säugetiere und Amphibien. Die Tiere ziehen dort ihren Nachwuchs groß, finden darin eine gute Versteckmöglichkeit und ziehen sich im frischen Grün auch mal zum Schlafen zurück“, erläutert Eppler.
Der NABU bittet auch darum, aufgeschichtete Reisighaufen aus abgesägtem Holz und Ästen liegen zu lassen. „In den Asthaufen haben vielleicht erste Vögel mit dem Nestbau begonnen oder Igel und andere Säugetiere einen Unterschlupf gefunden“, erläutert Eppler. Dies könne auch gleich zum Anlass genommen werden, im Garten kleine wilde Ecken einzurichten, die weitere Tiere anlockten. Ungenutzte und unbehandelte Naturecken mit speziellen Lebensraumangeboten wie Reisighaufen, aber auch Laub- und Steinhaufen, Trockenmauern, Schmetterlingswiesen und offene Lehmstellen bieten vielen Tierarten Nahrung und Unterschlupf“, so Eppler. Es lohne sich auch, jetzt noch Nistkästen und Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Hummeln und Ohrwürmer aufzuhängen. Viele Vogelarten beginnen schon mit dem Bau ihrer Nester. Ein naturnah gestalteter Garten sei ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.
PM: NABU Landesverband Hessen e.V.