Droht die Sandkrise?
Sylt, die Lieblingsinsel der Deutschen. Doch die breiten, langen Strände sind ein trügerisches Idyll.
Wird Sand knapp? Sand ist nach Wasser der Rohstoff, der weltweit am meisten verbraucht wird. Wie sehr die moderne Gesellschaft auf Sand angewiesen ist, beleuchtet „planet e.“ am Sonntag, 11. September 2016, 16.30 Uhr, im ZDF.
In der Dokumentation „Sand – der unterschätzte Rohstoff“ sind die Filmemacherinnen Judith Schneider und Daniela Hoyer von Deutschland bis Dubai an verschiedenen Schauplätzen unterwegs, an denen der Mangel an Sand bereits zu Konflikten führt.
Die kleinen Körnchen sind der wohl am meisten unterschätzte Rohstoff unserer Zeit. Sand steckt in Autos, Mikrochips, Lebensmitteln, Glas und vor allem in Beton. International ist es vor allem der grobkörnigere Bausand, der zu Konflikten führt. Wüstenstaaten wie Dubai geraten mit ihren Prestigeprojekten und Mega-Bauten an die Grenzen der eigenen Ressourcen und müssen Sand importieren. Denn Wüstensand ist fürs Bauen ungeeignet – die Körner sind zu glatt und rund. Und der Bauboom reicht von den Wüstenstaaten bis in den Osten Asiens. Allein China hat in den vergangenen sieben Jahren genauso viel Sand verbaut und in Beton gegossen wie die USA in den vergangenen 100 Jahren. Der hohe Bedarf an Bausand weltweit hat weitreichende Folgen: So wird Indiens Küste abgegraben und vor Indonesien verschwinden ganze Inseln.
Auch auf Sylt ist Sand Mangelware – das Meer höhlt die schmale Nordseeinsel schonungslos aus. Jedes Jahr schütten deshalb Küstenschützer Millionen Tonnen Sand auf Sylts Strände. Ein anderes Problem ergibt sich aus dem Abbau des wertwollen Quarzsandes in Frechen, westlich von Köln: Um dort an die nachgefragten Körnchen im Boden heranzukommen, muss der darüber stehende uralte Wald gerodet werden.
ZDF
(CB)