Über unsere Zeit an der CVJM-Hochschule

Über unsere Zeit an der CVJM-Hochschule

Agentencamp1CVJM — its fun zu stay at the „YMCA“ — dieser Hit mit seinen Bewegungen ist weltbekannt. CVJM Hochschule — was verbirgt sich hinter diesem Namen? Eine Tanzschule, die dieses Lied als Aufhänger für ihren Lehrstoff nimmt? Wohl kaum. Michael Baderschneider kann unserer Leserschaft mehr verraten. Er ist 22 Jahre alt und Student an dieser Hochschule. In Kassel, im Bermudadreieck Haltestelle „Hugo-Preuß-Straße“, Seniorenresidenz Augustinum und dem Druselbach, befindet sich diese Hochschule auf der Wilhelmshöhe. Abseits der großen Uni Kassel leben und studieren etwa 200 junge Menschen.

Leben   Wie sieht das Leben bei der Hochschule aus? Da fällt mir als Besonderheit der Feueralarm nachts um 6 Uhr ein, als eine Studentin den Toast zur Kohle verglühen ließ und viele in Unterwäsche in der kalten Winternacht herum standen. Oder man findet sich auf einer Bad-Taste-Party wieder, auf der man mit Stutzen, einer knalligen Badehose, einem zu großen Muskelshirt und kariertem Holzfällerhemd, einer Fliege, einer Gürteltasche und einer Ratte auftaucht und sich hinterher fragt, ob man wirklich ein ernsthafter Student ist. Ansonsten wird viel studiert und reflektiert in Hörsälen, Seminarräumen, in der Bibliothek und außerhalb, zum Beispiel, wenn wir als Erlebnispädagogen ausgebildet werden.

Leben auf dem Campus   Das ist für mich Freundschaft pur, gemeinsame Erlebnisse, lange Gespräche, von denen manche unvergessen bleiben. Leben in der WG, in der man aufwacht und eine Küche voller Popcorn vorfindet und sich fragt, welche Party da wohl wieder gelaufen ist. Leben als geistliche Gemeinschaft. Geprägt von Gottesdienst und Andachten, die von Studierenden und Dozenten morgens um 8 Uhr gehalten werden. So kommt es zu Gesprächen über den persönlichen Glauben, die in Hauskreisen und Bibelgesprächen auf privater Ebene vertieft werden.

AgentencampStudieren   Das bedeutet morgens Kaffee trinken, um auf Studienniveau zu kommen. Wer früh auf den Beinen ist, hat den Vorteil, seinen Lieblingsplatz zu ergattern. Die Hochschule bietet ein interessantes Angebot an Vorlesungen.

Der Doppelstudiengang Religionspädagogik/Gemeindepädagogik und Soziale Arbeit integrativ bietet einen guten Mix aus Theorie und Praxis. Natürlich gibt es auch Tage, an denen einem der Kopf fast platzt vor lauter Theorie und man sich dann mit Solitär oder Sudoku beschäftigen muss, um sich selbst zu schützen. Ansonsten sind die Kurse gerade aufgrund des Interesses der Dozenten an den Studenten sehr interessant und helfen, den persönlichen Horizont zu erweitern. Dazu zählt auch das fünfte Semester, das Praxissemester, in dem die Möglichkeit geboten wird, ein halbes Jahr Berufserfahrung zu sammeln und das bisherige Studium zu überdenken.

Momentan bin ich bei Anorak 21, einer Lebensgemeinschaft nahe Wabern-Falkenberg. Sie bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich auf ihrem großen Gelände zu entfalten und hilft ihnen, einen „geraden Rücken“ für’s Leben zu bekommen. Die Liebe Gottes wird im Alltag der Lebensgemeinschaft durch das Leben weitergegeben. Verschiedene Projekte bieten den Jugendlichen vom Land tolle Möglichkeiten zur Entfaltung. Dazu zählt die Erlebnispädagogik, das Jugendzentrum, eine Jungengruppe, Konzerte und ein Jugendgottesdienst.

Etwas Besonderes ist die Ranch, die mit dem Jugendamt zusammenarbeitet. Dort erfahren Jugendliche, die in eine Sackgasse geraten sind, herzliche Aufnahme, erleben einen geregelten Tagesablauf und werden durch kleine Aufgaben in ihrer Persönlichkeit aufgebaut. Persönlich habe ich vor allem in den Bereichen des Jugendzentrums, bei Konzerten und dem Jugendgottesdienst mitgearbeitet. In den Herbstferien fand eine Freizeit für Kinder statt. Unter dem Thema „Agenten“ haben wir mit 30 Kindern zusammen einen kniffligen Fall gelöst.

Ich bin sehr froh, diese Erfahrung in den verschiedenen Projekten hier bei Anorak zu machen. Und ich bin dankbar, dass die CVJM-Hochschule solche interessanten Praktikumsstellen anbietet.

„It’s fun to stay at the YMCA“. Das kann ich wirklich sagen. Die Hochschule in diesem Bermudadreieck Kassels ist wirklich kein verlorener Ort, sondern ein toller Platz für Studenten, um dort zu leben und zu arbeiten. Das Praktikumssemester hilft mir dabei, Ideen und Perspektiven für den späteren Beruf zu bekommen.

© Michael Baderschneider, Student an der CVJM-Hochschule Kassel

Gastautor

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