Esel und Pony drohten auf Fahrbahn zu laufen
Handschellen verhinderten Flucht der Tiere
Einen nicht alltäglichen Einsatz bot sich Beamten des Polizeireviers Ost am Samstagmorgen im Kasseler Stadtteil Waldau. Ein Esel und ein Pony waren ausgebüxt und liefen durchs Wohngebiet. Die Beamten wandten unkonventionelle Methoden an, um die Tiere vor der vielbefahrenen ehemaligen B 83 zu schützen. Neben einer Straßensperre musste der Gürtel der Uniform als Zaumzeug für das Pony herhalten.
Schließlich klickten auch noch die Handschellen, um ein Gartentor zu sichern. Damit war eine erneute Flucht aus einer Parzelle des Kleingartenvereins Fackelteich ausgeschlossen.
Pony Dienstgürtel angelegt
Mehrere Anrufer berichteten am Samstagmorgen gegen 10.30 Uhr von den beiden freilaufenden Tieren im Bereich der Görlitzer Straße. Am Einsatzort gestaltete sich das Festsetzen der Tiere schwierig, da sie keine Halfter trugen. Während die Beamten dem Pony den Gürtel der Diensthose anlegten und es damit führen konnten, zeigte der Esel sein umgangssprachlich störrisches Verhalten und verhielt sich sehr unkooperativ. Mit Unterstützung eines Anwohners, der den Beamten einen Spanngurt zur Verfügung stellte, sollte nun das Grautier eingefangen werden. Als der Gurt allerdings umgelegt war, zeigte der Esel deutlich, dass er mit seinem nun begrenzten Freiraum nicht einverstanden war. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen seine freiheitsbeschränkende Maßnahme, widersetzte sich der Führung durch die eingesetzte Streifenwagenbesatzung und ergriff letztendlich die Flucht. Offenbar motiviert vom Widerstand, riss sich schließlich auch das Pony wieder los und eilte seinem Gefährten hinterher. Der Gürtel des Polizisten verblieb dabei um den Hals des Kleinpferdes.
Vierspurige Straße gesperrt
Nachdem die Tiere sich kurzfristig außer Sichtweite der Beamten befanden, meldeten mehrere Verkehrsteilnehmer die beiden Streuner auf der vierspurigen Landestraße 3460 auf dem Weg in Richtung Platz der Deutschen Einheit. Die Beamten veranlassten eine Rundfunkwarnmeldung und stoppten den Verkehr in beide Richtungen. Zwischen der Lilienthalstraße und dem Platz der Deutschen Einheit gelang es erneut, das Pony mit dem Gürtel um den Hals festzuhalten. Auf eine neuerliche Maßnahme gegen den störrischen Esel verzichteten die Polizisten, da mit erneuten Widerstandshandlungen zu rechnen war.
Unter den Augen der wartenden Verkehrsteilnehmer brachten die Beamten das Pony in Richtung Lilienthalstraße, der Esel folgte schließlich bereitwillig.
Gartentor mit Handschellen gesichert
Um eine weitere Flucht zu unterbinden, führten die Beamten die Tiere auf das benachbarte Kleingartengelände Fackelteich. Dort gelang es mit Unterstützung eines Kleingärtners ein freies Gartengrundstück zu finden, wo die Tiere eingesperrt werden konnten. Damit sie nicht erneut flüchten konnten, legten die Beamten dem Gartentor Handschellen an.
Zwischenzeitlich gelang es den Halter der Tiere ausfindig zu machen. Eine Funkstreife brachte diesen zur vorübergehenden Gewahrsamsparzelle, wo er sein Langohr und sein Pony wohlbehalten wieder in seine Obhut nahm. Die Tiere waren ihm am Morgen vom Grundstück an der Bergshäuser Straße ausgebüxt. Wie der Halter gegenüber den Beamten angab, hatte er sich um die Tiere gekümmert, als sie in einem kurzen unbeobachteten Moment stiften gingen.
PM Polizei Nordhessen
(CB)