Gesundheitskolumne – Nr. 11
Kolumne von Dr. Karin Müller, Leiterin des Gesundheitsamts Region Kassel
Nun liegen sie bereits hinter uns, die „Corona-Osterferien“, an die wir uns noch lange erinnern werden. Manchmal bin ich neugierig und würde gerne wissen, auf was wir alles zurückblicken können, wenn wir nächstes Jahr an Ostern wieder zusammenkommen. Hoffentlich sind es so wenige Opfer wie möglich, mit geringen Folgeschäden für Gesundheit und Gesellschaft und vielleicht sogar einer neuen „Normalität“, die einiges Besseres mit sich gebracht hat. Bis dahin aber liegt noch ein Marathon vor uns.
Im Moment geht es darum, welche Maßnahmen wir zum Schutz gegen das Corona-Virus beibehalten müssen und welche wieder gelockert werden können. Die Maßnahmen müssen dabei stets nach dem Prinzip „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ ausgestaltet werden und eine Lockerung darf uns nicht zu nah an die Gefahr eines Rückfalls heranführen. Deshalb möchte ich einen Punkt ganz deutlich betonen: Es geht nicht um die Rückkehr in die vielzitierte Normalität. Dafür fehlen nach wie vor ein passendes Medikament und ein geeigneter Impfstoff. Es geht darum, unser gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben so zu gestalten, dass die Ansteckungsgefahr niedrig und kontrollierbar bleibt.
Je mehr wir uns wieder im „Alltag“ begegnen, desto wichtiger wird es, die in den letzten Wochen trainierten Abstands- und Hygieneregeln anzuwenden. Werden Sie nicht müde, sich die Hände zu waschen, in die Armbeuge zu husten und niesen und den Mindestabstand einzuhalten. Tragen Sie eine Maske, wenn sich die Nähe nicht vermeiden lässt – wie zum Beispiel im Supermarkt oder der Straßenbahn.
Wir werden aber auch neue Wege gehen müssen. Haben Sie zum Beispiel schon über das Thema Datenspende nachgedacht? Sowohl das Robert Koch-Institut als auch die vielbeachtete Empfehlung der Leopoldina-Akademie machen deutlich, wie wichtig die Erkenntnisse mobiler Daten sein können, um mehr über die Verbreitung des Virus zu erfahren und damit das Infektionsrisiko zu minimieren. Bitte beachten Sie: die derzeitige App „Corona-Datenspende“ richtet sich zunächst nur an Nutzerinnen und Nutzer von Fitnessarmbändern und Smartwatches.
PM: Stadt Kassel