Kolumne von Dr. Karin Müller, Leiterin des Gesundheitsamts der Region Kassel, 20. März 2020
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ist es nicht erstaunlich, wie schnell wir gerade unseren Alltag ändern? Wie in allen Bereichen der Gesellschaft Menschen zusammenwirken, um sich auf diese unvergleichliche Herausforderung einzustellen? Und es gibt so viele Zeichen der Solidarität – dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken!
Aber wir dürfen auch nicht nachlassen: Die Regeln zum 1,50-Meter-Abstand und zur Handhygiene sind auch heute noch wichtig – und werden es auch noch für Wochen sein. Damit es uns gelingt, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, wird es neben staatlichen Maßnahmen immer auch auf unser eigenverantwortliches Handeln ankommen. Wir müssen die Verordnung, nicht mit Gruppen von mehr als 5 Personen in Kontakt zu kommen, gemeinsam mit Leben füllen! Und helfen Sie mit, diejenigen zu erreichen, die keine Zeitung lesen, die vielleicht auch die deutsche Sprache nicht so gut verstehen. Es lohnt sich, den Social-Media-Kanälen der Stadt Kassel zu folgen, auf www.kassel.de/coronavirus sind die die wichtigsten Hinweise übersetzt in andere Sprachen zu finden.
Ehrlicherweise dachte ich, Teenager von heute bräuchten nicht viel mehr als ihre Handys. Aber leider treffen sich immer noch zu viele in Gruppen, sei es draußen oder zuhause. Lassen Sie uns ihnen erklären, ruhig und ohne Vorwurf, wie wichtig gerade das Verhalten der jungen Menschen ist, die Risikogruppen zu schützen.
Ich bitte Sie auch erneut direkt: Halten Sie Abstand in den Schlangen an der Kasse und andernorts, um unserem Gesundheitssystem die bestmögliche Chance zu geben, allen Erkrankten helfen zu können. Wir sind für Sie da – bleiben Sie für uns daheim!
Bleiben Sie gesund,
Ihre Dr. Karin Müller