Kreis schafft 2000 CO²-Messgeräte für Schulen an

Kreis schafft 2000 CO²-Messgeräte für Schulen an
Kreis schafft 2000 CO²-Messgeräte für Schulen an (Copyright: Landkreis Kassel
Kreis schafft 2000 CO²-Messgeräte für Schulen an (Copyright: Landkreis Kassel

Immenhausen/Landkreis Kassel. Nicht die Größe, sondern die Genauigkeit ist entscheidend bei einem neuen Gerät, das ab sofort in den Klassenräumen der Grundschulen im Landkreis Kassel bei der Umsetzung der Hygienevorschriften des Hessischen Kultusministeriums helfen soll: „Wir haben 2.000 CO²-Messgeräte für alle Unterrichtsräume der Schulen im Landkreis Kassel bestellt und die ersten 500 können wir jetzt an die Grundschulen verteilen“, informiert Landrat Uwe Schmidt.

Die CO²-Messgeräte sollen die Lüftungsabläufe in den Schulen unterstützen. „Der Grundsatz, dass man alle 20 Minuten Stoß- oder Querlüften sollte, ist schon ein guter Anhaltspunkt“, erläutert Schmidt. Die notwendige Lüftungsdauer ergibt sich aus der Größe des Raums, der Anzahl der Menschen im Raum, der Größe der Fenste und der Temperaturdifferenz zwischen Innen und Außen. Da die Kohlendioxid-Konzentration in Räumen eng mit der Aerosolkonzentration zusammenhängt, sind CO²-Messgeräte eine „sehr gute Unterstützung beim fachgerechten Lüften“, so der Landrat weiter.
Schmidt ging bei seinem Besuch in der Lilli-Jahn-Schule auch auf das Thema des Einsatzes von Luftfiltern ein. „Es gibt hier sehr unterschiedliche Auffassungen – alle Schulträger in Hessen und auch die Landesregierung sehen im Einsatz von Luftfiltern keine Lösung für mehr Hygienesicherheit im Unterricht“, berichtet der Landrat.
Im Gegensatz zu anderen Schulträgern lasse es der Landkreis allerdings zu, dass von Fördervereinen oder Sponsoren beschaffte Luftfiltergeräte „in den dem Landkreis gehörenden Schulgebäuden aufgestellt werden“, so Schmidt weiter.

Diese Geräte müssten zertifiziert sein und auch regelmäßig gewartet werden. Nötig sei in jedem Fall eine Haftungsübernahme durch den Förderverein oder denjenigen, der das Gerät finanziert hat: „Falls durch die Geräte Schäden an den Räumen oder für die Gesundheit von Schülern und Lehrkräften entstehen, wird der Landkreis keine Haftung übernehmen – ein Haftungsausschluss des Landkreises ist daher die Voraussetzung für den Einsatz“, stellt Schmidt klar.

Sicher würde auch kein Elternteil oder ein unterstützendes Unternehmen es hinnehmen, wenn der Landkreis in der Wohnung oder im Betrieb Geräte aufstellt und sich dann aus der Verantwortung für diese Geräte verabschiedet. Schmidt: „Die beste Lösung ist sowieso eine Entzerrung des Unterrichts ab dem 11. Januar 2021 durch Wechselunterricht, bei dem täglich wechselnd jeweils die Hälfte der Schüler in der Schule sind – und dass ab der Jahrgangsstufe 7“. Dies habe er Ministerpräsident Volker Bouffier in einem Brief vorgeschlagen, so der Landrat weiter: „Die aktuelle Zahl der Neuinfizierungen und die regelmäßigen Quarantänen für ganze Schulklassen zeigen, dass wir dringend eine praktikable und flexible Lösung brauchen“.

Wenn die nächste Lieferung eingeht, erhalten die anderen Schulformen CO²-Messgeräte. Für die Grundschulen werden 633 Messgeräte benötigt, für die Gesamtschulen 733, für die Gymnasien 181, für die Förderschulen 55 und für die beruflichen Schulen 191. 207 Geräte stehen als Ersatzgeräte zur Verfügung. Die Gesamtkosten für die Anschaffung der Messgeräte belaufen sich auf rund 243.000 Euro, die aus dem Landessofortprogramm zur Umsetzung von Lufthygienemaßnahmen finanziert werden.

PM: Harald Kühlborn

NHR

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