Stadt und Landkreis Kassel: Halbzeitbilanz der Kasseler Polizei zum Speedmarathon
Kassel (ots) – Die Bilanz der Kasseler Polizei zur Halbzeit des heute von 6 bis 22 Uhr stattfindenden Speedmarathons fällt relativ gemischt aus. Zeichnete sich am Morgen zunächst noch der erfreuliche Trend ab, dass sich die große Mehrheit der Autofahrer an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten hielten, wurde diese positive Bilanz bis zum frühen Nachtmittag etwas getrübt. Insbesondere an den Kontrollstellen in der Stadt Kassel mussten die Beamten trotz der zuvor in den Medien vorangekündigten Messstellen einige Verkehrsteilnehmer aus dem Verkehr ziehen, die sich nicht an die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten hielten. Auch der unrühmliche hessische Spitzenreiter kommt zur Halbzeit leider aus Kassel. Der Autofahrer war am Mittag in der Straße „Am Felsenkeller“ im Stadtteil Fasanenhof mit 60 km/h in einer 30er Zone gemessen worden und nur um ein Stundenkilometer einem einmonatigen Fahrverbot entgangen. In Hofgeismar zogen die Beamten in der Straße „Am Anger“ am Vormittag zudem eine 24-Jährige aus Hofgeismar aus dem Verkehr, die Versicherungskennzeichen eines anderen Rollers an ihrem nicht zugelassenen und versicherten Zweirad angebracht hatte. Da sie zudem im Bereich einer 30er Zone mit Tempo 43 gemessen wurden, keinen Führerschein, sondern nur eine Mofa-Prüfbescheinigung besitzt, muss sie sich nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung und des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz verantworten.
Ob die Anzahl der Verstöße bei den gemessenen Fahrzeugen im Bereich des Vorjahreswerts von rund 2,5 Prozent liegt, wird sich bei der Bilanz am morgigen Donnerstag zeigen. Positiv ist allerdings jetzt schon festzustellen, dass am heutigen Tag das durchschnittliche Geschwindigkeitsniveau auf Kassels Straßen niedriger ist und sehr wahrscheinlich keine Überschreitungsquoten im zweistelligen Bereich erreicht werden, wie sie bei anderen Messungen ohne Vorankündigungen in der Vergangenheit erreicht worden sind.
Quasi zum „Halbmarathon“ ziehen die hessischen Geschwindigkeitsmesser zum heutigen europäischen Speedmarathon eine positive Bilanz. Seit 06.00 Uhr haben hessische Polizistinnen und Polizisten sowie Mitarbeiter der teilnehmenden Kommunen Raser im Visier. Bereits im Vorfeld zum europäischen Speedmarathon gaben Polizei und Kommunen ihre Blitzstellen bekannt. Nach den ersten Rückmeldungen von den Blitzstellen zeigt sich das Gros der Verkehrsteilnehmer offensichtlich gut informiert: Alles in Allem liegt die Beanstandungsquote, also das Verhältnis aller gemessenen Fahrzeuge zu denjenigen die zu schnell fuhren, in einem deutlich geringeren Bereich. Damit setzen die Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer selbst ein deutliches Zeichen für die Verkehrssicherheit.
Auf der A7 in Osthessen zum Beispiel durchfuhren etwa 7.000 Fahrzeuge die Messtechnik. Rund 150 Fahrzeugführer, also knapp zwei Prozent, waren zu schnell. Bei Messungen in der Vergangenheit lag die Beanstandungsquote an dieser Stelle bei 6 bis 7 Prozent, also dreimal so hoch. Die geblitzten Temposünder wurden mit deutlich geringeren Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen als sonst.
Allerdings gab es auch einige Ausreißer: Auf der A 480 am Reiskirchener Dreieck besteht eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h. Zwei Autofahrer wurden mit 128 km/h und einer mit 124 km/h „geblitzt“. In einer 30-er Zone an einer Messstelle in Kassel erreichte der schnellste Fahrer 60 km/h. Der Speedmarathon dauert noch bis heute 22.00 Uhr an.
PM: Polizeipräsidium Nordhessen (JH)