Krankhaftes Übergewicht: Immer mehr Menschen sind zu dick

Krankhaftes Übergewicht: Immer mehr Menschen sind zu dick
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Krankhaftes Übergewicht: Immer mehr Menschen sind zu dick

Gesundheitsexperten schlagen Alarm. Immer mehr Menschen sind krankhaft übergewichtig – auch in Deutschland. Sie leiden an der sogenannten Adipositas. Das hat Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden, aber auch für das Gesundheitssystem. Denn oft kommt es zu Folgeerkrankungen, die hohe Kosten mit sich bringen.

Übergewicht ist ein wachsendes Problem
In Deutschland bringen immer mehr Menschen zu viel Gewicht auf die Waage. Und viele davon sind nicht nur etwas übergewichtig, sondern leiden an Adipositas, der krankhaften Fettleibigkeit. Sie ist für Experten gegeben, wenn der aus Gewicht und Körpergröße errechnete Body Mass Index (BMI) über 30 liegt. Laut Robert Koch-Institut (RKI) trifft das auf etwa 16 Millionen Erwachsene in Deutschland zu. Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen. Bei ihnen beläuft sich die Zahl in Deutschland auf etwa 800.000. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte im Mai 2022 sogar Zahlen, denen zufolge über die Hälfte aller Erwachsenen in Europa übergewichtig oder sogar adipös sind.

Die Betroffenen leiden physisch und auch psychisch durch Mobbing, Diskriminierung, einen erschwerten Alltag und körperliche Folgeerkrankungen. Für das Gesundheitssystem ist Adipositas damit auch ein wachsender Kostenfaktor.Der Wille zum Abnehmen ist bei den meisten Betroffenen durchaus da. Dauerhaft erfolgreich abzunehmen, ist aber oft schwer und erfordert mitunter professionelle Unterstützung.

Problem können zur Falle werden

Gegen überflüssige Pfunde vorzugehen, ist nicht immer leicht, aber es kann gelingen. Dauerhaft funktioniert das allerdings nur mit einer vernünftigen Strategie. Ernährungsexperten warnen vor allem vor kurzzeitigen, radikalen Diäten. Sie haben häufig den gefürchteten Jo-Jo-Effekt zufolge. Ist die Diät beendet, reagiert der Körper mit einer noch schnelleren Gewichtszunahme, sobald die alten Ernährungsgewohnheiten wieder aufgenommen werden. Ein Teufelskreis aus Diät und immer weiter steigendem Übergewicht kann die Folge sein. Wer seinen Ernährungsplan entsprechend gestaltet, kann prinzipiell abnehmen ohne zu hungern und anschließend das Gewicht halten. Ernährungsumstellung und Bewegung müssen aber langfristig durchzuhalten sein und dauerhaft im Alltag verankert werden. Insbesondere bei starkem Übergewicht gelingt das nicht immer allein und durch Eigeninitiative. Betroffene sollten sich deshalb nicht scheuen, Unterstützung zu suchen. Die erste Anlaufstelle kann dafür der Hausarzt sein. Vielerorts gibt es außerdem spezielle Kliniken, Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen.

Übergewicht kann dramatische Folgen haben
Wer deutlich zu viele Kilos mit sich herumträgt, hat es oft nicht leicht. Das überschüssige Gewicht erschwert den Alltag und die Bewegungsfähigkeit ist eingeschränkt. Betroffene sind neugierigen Blicken und manchmal sogar Beleidigungen ausgesetzt. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen kommt es häufig auch zu Ausgrenzung oder gar Mobbing. Neben den psychischen Belastungen leidet auch der Körper. Die Entstehung zahlreicher ernsthafter Erkrankungen wird durch Adipositas begünstigt. Dazu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall), Diabetes, die nicht-alkoholbedingten Fettleber, Gallensteine, sowie mehrere Krebsarten. Und auch die Gelenke werden durch das übermäßige Gewicht auf Dauer überbelastet und geschädigt, sodass beispielsweise Arthrose die Folge sein kann. Das Risiko für solche Folgeerkrankungen wächst mit dem Übergewicht und steigt, je länger es besteht. Es gibt also gute Gründe, gegen das Problem Übergewicht vorzugehen. Das betrifft aber nicht nur einzelne Betroffene. Auch das Gesundheitssystem braucht Lösungen. Kritiker bemängeln, dass hier zu wenig in Prävention und frühe Hilfen investiert wird, was am Ende noch deutlich höhere Folgekosten bedeuten kann.

 

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