Schimpfen zwecklos – Kleine Kinder haben noch kein Zeitgefühl

KinderBaierbrunn (ots) – Papa ist in Eile, doch sein Kind kommt nicht in die Gänge – ein typischer Konflikt in Familien. „Kinder denken nicht in der Kategorie Zeit. Sie leben im Hier und Jetzt, haben die Gabe, sich komplett in ihr Spiel oder eine andere Sache zu vertiefen“, betont die Psychologieprofessorin Elfriede Billmann-Mahecha von der Leipniz-Universität Hannover im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Selbst wenn ein Kind schon die Uhr lesen kann, heißt das nicht, dass es ein Bewusstsein für die Zeit hat.

Erst zwischen dem siebten und zehnten Lebensjahr entwickeln Kinder eine Vorstellung vom Verhältnis zwischen Weg, Zeit und Geschwindigkeit. Daher nützt schimpfen oder bestrafen wenig, wenn kleine Kinder trödeln. Beides verunsichere und verwirre das Kind, sodass es eher noch langsamer werde, warnt die Expertin. „Ein Kind will seine Eltern ja nicht ärgern, wenn es trödelt“, sagt sie. „Im Gegenteil: Manchmal ist das auch ein Symptom für ein tiefer liegendes Problem.“ Vielleicht geht das Kind wegen eines Streits gerade nicht so gern in den Kindergarten oder es brütet einen Infekt aus. Im Zweifel lohnt es sich, noch einmal genau hinzusehen.

Quelle: Das Apothekenmagazin „Baby und Familie“ 5/2016 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

NHR

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