Vergangene Katastrophen
Es läuft nicht immer alles glatt, auch wenn man sich noch so viel Mühe gibt. Das hat uns die DOCUMENTA XII im Jahre 2012 gleich mehrfach vor Augen geführt. Ein Problem muss das aber nicht unbedingt sein, schließlich sorgen auch schief gegangene Aktionen für das gewollte Medienecho.
Da war als erstes das Template des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Es hat seinerzeit seine Aufstellung nur um wenige Tage in der ursprünglichen Form überlebt. Schon am 5. Tag sorgte ein Sturm dafür, dass es in sich zusammen fiel. Ein Problem hatte Ai Weiwei damit allerdings nicht. Er erklärte, es in diesem Zustand zu belassen, da es ihm so noch sehr viel besser gefiele.
Dann hatten wir das Mohnfeld auf dem Friedrichsplatz, das ebenfalls mit den Unbilden der Natur zu kämpfen hatte. Auf dem obigen Bild ist deutlich zu sehen, dass es nach 7 von 100 Tagen gerade mal eine einzige Mohnblüte hervorgebracht hat. Es wurden dann später noch deutlich mehr, aber zunächst schien es eine Enttäuschung zu sein.
Und schließlich die Reisterrassen am Schlossberg in Wilhelmshöhe. Auch die waren ein Reinfall, und das sogar bis zum Schluss. Zu Beginn hatte man fleißig bewässert, doch der Hang droht irgendwann abzurutschen, also hat man selbige erstmal eingestellt.
Dummerweise braucht Reis zum Wachsen aber einiges an Wasser, das auch dank des in der Nähe befindlichen Lac durchaus reichlich vorhanden wäre. Leider hat der Untergrund des Hanges sich über die Jahrhunderte nicht angemessen auf die documenta 12 vorbereiten können. Hätte man ihm vielleicht mal eher sagen sollen … 🙂
Wie heißt es in der Werbung der „Gelben Seiten“ so schön? „Da hätte ich wohl mal jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt!“
Und noch einen lustigen Gag gab es damals. Der Namenszug „DOCUMENTA XII“ stand an der Fußgängerbrücke, die die Frankfurter Straße am Weinberg in der Nähe des Frühstückspavillons überquert. Ein Spaßvogel hatte einen zusätzlichen Strich daneben gemalt und so DOCUMENTA XIII daraus gemacht 🙂 Leider habe ich davon kein Foto machen können, denn die Ausstellungsleitung hat diesen Zusatz zu schnell entfernt.
Hoffen wir, dass die diesjährige documenta 14 nicht mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Denken Sie dran, am 10. Juni geht es hier in Kassel los!
Dieser Artikel ist entstammt in leicht weiterentwickelter Form dem Blog des Sehfahrers.