Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie: Für Vielfalt, gegen Diskriminierung
Der 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homo- und Transphobie. „In Kassel wollen wir in Offenheit und Vielfalt miteinander leben. Niemand soll Angst vor Diskriminierung haben müssen. Das gilt auch für den Lebensbereich der sexuellen und geschlechtlichen Identität und Orientierung. Obwohl viel erreicht worden ist, ist das auch bei uns noch nicht selbstverständlich“, so die Dezernentin für Jugend, Schule, Frauen und Gesundheit, Anne Janz anlässlich dieses Aktionstags.
Aktuell seien viele Menschen aus Gesellschaften zu uns gekommen, die stärker durch Tradition geprägt seien. Das könne auch mit Repression gegen Menschen einhergehen, die in ihren Lebensentwürfen nicht dem vorherrschenden Modell folgen. Dazu Janz: „Wenn Menschen mit wenig Privatsphäre in großen Unterkünften untergebracht werden müssen, kann das auch hier zu schwierigen Situationen führen. Häufig kann mögliche Hilfe nicht wirksam gemacht werden, weil Menschen Angst haben, sich zu öffnen, und beispielsweise nur anonymisierte Berichte über Vorfälle vorliegen. Ich weiß aber, dass die aktive queere Szene in Kassel die Menschen gut aufnehmen wird, und hoffe, dass dann bei Bedarf ein Ankommen bei den Beratungsangeboten möglich ist.“
Die Stadt Kassel unterstützt dies, indem das Frauenbüro weiterhin den Runden Tisch gegen Homophobie koordiniert. Hier arbeiten interessierte Einzelpersonen sowie Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen zusammen, um für das Problem der Homo- und Transphobie zu sensibilisieren. So sind neben anderen der Personalrat der Stadt Kassel, die AIDS-Hilfe, das SchLAu-Projekt, der CSD-Verein, die Ansprechpersonen der Kasseler Polizei für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, pro familia, die Selbsthilfegruppe Transident Nordhessen und die Schwulenberatung Kassel dabei.
Für weitere Interessierte ist der Runde Tisch, der als Netzwerk im Bereich der Antidiskriminierung auch ein antirassistisches Selbstverständnis hat, offen.
Hintergrund
Seit 2005 wird jedes Jahr am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homophobie und Transphobie begangen. Die Initiative dazu ging von dem französischen Aktivisten Louis-George Tin aus.
Ziel des Tages ist, internationale Aktivitäten zu koordinieren und Respekt für Lesben und Schwule einzufordern. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, den Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel als zu therapierende Störung gestrichen hat.
Mit Informationen und Aktionen wird in vielen Ländern dagegen protestiert, dass Menschen, die in ihrer sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Zuordnung oder einfach ihrer Lebensweise nicht mit dem Mehrheitsmodell einer Zweigeschlechtlichkeit Frau – Mann und der entsprechenden Paarkonstellation übereinstimmen (zusammengefasst: queere Lebensweise), oft Anfeindungen und häufig auch Angriffen ausgesetzt sind.
http://nordhessen-rundschau.de/aktuelles-aus-kassel/demo-gegen-homophobie-in-kassel/
(CB)