Geldabholer nach „Schockanruf“ geschnappt

POL-KS: Kassel: Geldabholer nach „Schockanruf“ bei Übergabe von Polizei geschnappt; 19-jähriger Litauer gesteht zwei Taten und soll Haftrichter vorgeführt werden

Kassel (ots) – Polizisten der Operativen Einheit (OPE) Kassel haben gestern Nachmittag einen 19 Jahre alten Litauer an einer Wohnung in der Erzberger Straße in Kassel vorläufig festgenommen. Der Tatverdächtige war gerade im Begriff, von einer aus Russland stammenden 85 Jahre alten Frau einen Umschlag mit 3.000,- Euro entgegen zu nehmen. Das Geld hatte die unter Schock stehende Frau zusammengepackt und zur Übergabe bereit gelegt, weil ihr am Telefon auf Russisch eingeredet worden war, ihr Sohn habe einen schweren Unfall verursacht und dabei ein unbeteiligtes Kind schwer verletzt.

Wenn sie nicht zahle, drohe ihrem Sohn eine lange Haftstrafe. Auch nach der erfolgreichen Festnahme stand die Seniorin noch lange Zeit unter dem psychischen Druck, den die Täter mit diesem „Schockanruf“ ausgelöst hatten und konnte kaum vernommen werden.

Taxifahrer half der Polizei

Im Rahmen ihrer umfangreichen Ermittlungen zu mehreren, zum Glück gescheiterten Schockanrufen in den letzten Tagen sprachen die Ermittler des Zentralkommissariats ZK30 auch die Taxizentrale in Kassel an. Im Zuge vorangegangener Recherchen hatte sich die Möglichkeit angedeutet, dass sich ortsunkundige Täter möglicherweise per Taxi zu den einzelnen Objekten bringen lassen oder sich zumindest bei Taxifahrern nach dem Weg erkundigen. Dieser Fahndungsansatz brachte gestern Erfolg. Nach dem Hinweis eines Kasseler Taxifahrers konnten die Fahnder der OPE den 19-jährigen Tatverdächtigen im Kasseler Stadtgebiet feststellen und schließlich bis zur Wohnung der 85-Jährigen verfolgen.

 

19-Jähriger gesteht zwei Taten und schweigt zu Hintermännern

 

Dann klickten die Handschellen. Der Tatverdächtige hat gegenüber den Ermittlern des ZK30 die gestrige Tat, bei der er erwischt worden war, und noch einen zweiten Versuch tags zuvor in Niederzwehren gestanden. Für fast ein Dutzend weiterer, zum Glück gescheiterter „Schockanrufe“ will der Festgenommene nicht verantwortlich sein. Zu seinen Hintermännern kann oder will er nur Andeutungen machen. Die Äußerungen sind so vage und ungenau, dass sich daraus kaum brauchbare Ermittlungsansätze ergeben werden. Der 19-Jährige soll auf Antrag der Kasseler Staatsanwaltschaft heute dem Haftrichter vorgeführt werden.

 

Originaltext: Polizeipräsidium Nordhessen – Kassel

Bild steht in keinem Zusammenhang mit der hier geschilderten Tat und ist unter CC-BY Lizenz zur Verfügung gestellt von: victor

Hinweis in eigener Sache:

Auch wenn höchstwahrscheinlich die gewünschten Adressaten, nämlich die älteren Leute, nicht erreicht werden mit dieser Meldung, drucken sie diese aus und zeigen sie es ihnen. Durch Aufklärung wird den Tätern das Wasser abgegraben und die alten Leute nicht um ihren Sparstrumpf gebracht. DANKE

 

 

L.Müller

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