Förster warten auf Babys…und sorgen für Nachwuchs
Der Frühling hat begonnen – die Natur blüht auf. Mit etwas Glück kann der aufmerksame Waldbesucher noch letzte Liebesspiele einzelner Waldtiere zu Gesicht bekommen. Ansonsten bereitet sich die Natur auf wunderbare Ereignisse vor: Überall wird Nachwuchs erwartet. Von der Wildkatze über Rehe bis hin zum Luchs: Viele Tiere befinden sich aktuell in der „aktiven Nestbauphase“ und erwarten ihre Jungen. Die Muttertiere sind trächtig, brauchen gute Nahrung und Ruhe. Eichhörnchen bauen ihre „Kuschel-Kobel“, der Schwarzstorch bezieht sein Nest.
Babys sehnsüchtig erwartet
Insbesondere bei den seltenen, unter Schutz stehenden Arten freuen sich die Försterinnen und Förster über den Nachwuchs. Der Luchs galt in Hessen noch vor wenigen Jahren als ausgestorben. „Seit einiger Zeit bekommen nicht nur wir Förster, sondern auch Spaziergänger die beeindruckende Großkatze häufiger zu Gesicht“, berichtet Petra Westphal, Pressesprecherin von Hessen-Forst. „Daran erkennen wir, dass unsere naturnah bewirtschafteten Wälder ideale Lebensräume für den Luchs sind. Denn die scheuen Katzen fühlen sich in Hessens Wäldern sehr wohl“.
Der wachsame Blick der Forstleute wendet sich in alle Richtungen: Horst- und Höhlenbäume werden gesichert, im Umfeld der Wildkatzen-Kinderzimmer herrscht Ruhe. Bis die Tierkinder ihre Stuben verlassen, wird in der Nähe nicht gearbeitet.
1.000 Geschwister in einem Jahr
Nicht nur die Tiere warten jetzt auf ihren Nachwuchs – auch die Keimlinge der Waldbäume stehen in den Startlöchern. Dort, wo die Förster während der winterlichen Waldpflege für Licht im Wald gesorgt haben, hat der Baumnachwuchs besonders gute Chancen.
„Die natürliche Verjüngung des Waldes ist uns um liebsten: Wir Forstleute arbeiten hier intensiv mit der Natur, damit die kleinen Keimlinge zu einem gemischten und stabilen Wald heranwachsen“, beschreibt Westphal das Vorgehen. Auch in diesem Jahr erwarten die Förster hessenweit wieder viele Millionen Keimlinge, die sie beim Heranwachsen zu großen Bäumen begleiten wollen. Allein eine alte Buche kann anstatt Zwillingen „Tausendlinge“ bekommen – und das jährlich. Wildkatze und Luchs bringen in der Regel zwei bis maximal vier Junge zur Welt, bei den Rehen sind es meistens zwei Kitze im gleichen Jahr.
Naturverjüngung schützt vor neugierigen Blicken
Es wird dem Waldbesucher nicht leicht fallen, junge Luchse oder junge Wildkatzen zu beobachten. Denn in den naturnah bewirtschafteten Wäldern verjüngt sich die Buche gut und bildet reichlich Deckung für die scheuen Tiere. Zusätzlich bieten spezielle Waldschutzgebiete (Kernflächen) einen ganz besonderen Rückzugsraum. Hier herrscht absolute Stille, während im sonstigen Wald letzte Forstarbeiten laufen, da sich einzelne Baumfäll- und Rückearbeiten durch die feucht-milde Witterung im Winter verzögert haben.
Aber auch diese müssen in den nächsten Wochen zum Abschluss gebracht werden. „Die Chancen sind nicht allzu groß, in den folgenden Monaten junge Luchse oder Wildkatzen im Wald zu beobachten. Sollte dies dennoch gelingen, genießen Sie es und werden Sie Zeuge eines einmaligen Naturschauspiels“, rät Westphal den Waldbesuchern. „Ansonsten empfehle ich den Besuch einer unserer Wildparks“, ergänzt die Försterin. „Dort kann man sich die Tiere und ihre Kinder mit mehr Ruhe ansehen.“
Die Wildparke von Hessen
1. Wildpark „Alte Fasanerie“ Klein- Auheim
2. Wildpark Tiergarten Weilburg .
3. WildtierPark Edersee Nationalparks Kellerwald Edersee
4. Tierpark Sababurg Sababurg 1 34369 Hofgeismar
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