Stadt und Landkreis Kassel: „Gewinnversprechen“ am Telefon: Betrüger verlangten Vorauszahlung von zwei Senioren

Stadt und Landkreis Kassel: „Gewinnversprechen“ am Telefon: Betrüger verlangten Vorauszahlung von zwei Senioren

Kassel (ots) – Zwei Senioren erhielten am gestrigen Mittwoch und am heutigen Donnerstag einen Anruf von Betrügern, die ihnen einen vermeintlichen Gewinn vorgaukelten. Um diesen zu erhalten, müsse der Angerufene jedoch eine Vorauszahlung leisten. Beide Rentner durchschauten den Betrugsversuch und handelten genau richtig: Sie beendeten das Telefonat. Die Kasseler Polizei warnt nun vor dieser Betrugsmasche des sogenannten Gewinnversprechens.

Bei dem Anruf in Kassel-Harleshausen am Mittwochnachmittag gaben die Täter vor, der angerufene Senior habe bei einem Gewinnspiel mitgemacht und tatsächlich gewonnen. Im Telefon erschien eine Nummer mit der Berliner Telefonvorwahl „030“. Damit der größere Gewinnbetrag ausgezahlt werden können, müsse er zuvor jedoch 900 Euro per Western Union überweisen. Bei dem zweiten Anruf in Söhrewald im Landkreis Kassel am heutigen Morgen winkten dem angerufenen Rentner laut der Betrüger ein verlockender Lottogewinn von über 40.000 Euro. Dieser werde ihm sogar in Kürze überbracht. Auch hier sollte der Angerufene jedoch vorab 900 Euro überweisen, um den Gewinn erhalten zu können. Da der Senior kein Lotto spielt, durchschaute er die Betrüger allerdings sofort.

Die weiteren Ermittlungen zu beiden Fällen werden nun beim für Betrugsdelikte zuständigen Kommissariat 23/24 der Kasseler Kripo geführt.

Tipps der Polizei zum „Gewinnversprechen“:

  • Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie
    teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!
  • Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn
    einzufordern, zahlen Sie keine Gebühren oder wählen
    gebührenpflichtige Sondernummern (gebührenpflichtige
    Sondernummern beginnen z.B. mit der Vorwahl: 0900…, 0180…,
    0137…).

  • Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.

  • Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine
    Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen,
    Kreditkartennummern oder Ähnliches.

  • Fragen Sie den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der
    Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt
    und was genau Sie gewonnen haben. Notieren sie sich seine
    Antworten.

  • Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.

  • Sichern Sie sich ab, indem Sie einen angeblichen
    Vertragsabschluss widerrufen und wegen arglistiger Täuschung
    anfechten. Verbraucherzentralen bieten dazu Musterschreiben an.
    Diese gibt es in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen
    sowie im Internet (www.verbraucherzentrale.de).

  • Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat Ihre Kontoauszüge
    und Ihre Telefonrechnung.

  • Lassen Sie unberechtigte Abbuchungen von Ihrer Bank oder
    Sparkasse rückgängig machen. Abbuchungen können Sie innerhalb
    einer bestimmten Frist problemlos widersprechen. Wenden Sie sich
    zudem unverzüglich an Ihren Bankberater.

  • Teilen Sie Ihrem Telefonanbieter schnellstmöglich mit, welche
    Forderung unberechtigt ist. Dieser hat dann eventuell noch die
    Möglichkeit, nur den berechtigten Teil des Rechnungsbetrags
    einzuziehen. Ist bereits eine Abbuchung über den gesamten Betrag
    erfolgt, sollten Sie dieser bei Ihrem Geldinstitut widersprechen
    und dann nur den berechtigten Teil der Telefonrechnung
    begleichen.

  • Unberechtigte Lastschrifteinzüge können den Tatbestand des
    Betrugs gemäß § 263 Strafgesetzbuch erfüllen. Erstatten Sie im
    Zweifel Anzeige bei der Polizei.

 

PM: Polizeipräsidium Nordhessen (HJ)

NHR

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