Steine zum Weinen bringen
Wie beschreibe ich einen Klangpfad mit Worten? Was fotografiere ich, und wie entsteht im Kopf des Betrachters die Musik? Reichen Bilder und Worte überhaupt?
„Ich wollte wie Orpheus singen“ sang Reinhard Mey einst (Youtube), und diese Textzeile stand Pate für den Titel dieses Artikels. Sie kam mir in den Sinn, als ich mich fragte, wie man es denn schaffen wolle, einem Stein mehr als nur ein dumpfes „Plopp“ zu entringen. Ein anderer bekannter Künstler schrieb über den scheinbaren Widerspruch zwischen zwei gar nicht so verschiedenen Dingen, und dies habe ich dem Schild am Eingang entnommen:
Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
und haben sich, eh man es denkt, gefunden …
Johann Wolfgang von Goethe
Steine in besonderer Form stehen da herum, daneben liegen Klöppel, die dazu animieren, auf den Stein oder das Holz zu schlagen. Und in der Tat entstehen unterschiedliche Klänge, bei manchen Objekten kann man sogar fast eine Tonleiter spielen. Ein Xylophon aus Stein.
„Der Klangpfad Park Schönfeld ist ein Projekt, das Natur, Kunst, Musik und Begegnung miteinander verbindet.“ So steht es auf ebenfalls dem Schild am Beginn des Klangpfades.
Seltsame Namen haben die Instrumente, wie aus einer Märchenwelt scheinen sie zu kommen: KlangStelenKlan, Klangsammler, Summstein, EinKlang und noch einige mehr. Und ein jeder antwortet auf mein Klopfen in einer ganz eigenen Sprache, so als ob ich hier direkt in ein modernes Babylon geraten wäre. Die Fotos können dies alles nur unvollkommen wiedergeben, daher verbinde ich mit diesem kurzen Bericht die Aufforderung: Gehe hin, spiele auf den Instrumenten, und lass Dich von dieser ungewöhnlichen Erfahrung inspirieren!
Kostenfreie Parkplätze findest Du in der Raiffeisenstraße, oder fahr direkt mit der Bahn hin, die Haltestelle „Park Schönfeld“ befindet sich direkt am Eingang zum Park.
(Sf)