Mit Wohlfühlzeit gegen den Winterblues

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In der dunklen Jahreszeit überkommt viele Menschen eine Antriebslosigkeit. Was dagegen hilft, verrät Dr. med. Torsten Leonhard.

Langsam werden die Tage kürzer, nasskalte Witterung macht sich breit, die Temperaturen fallen und damit häufig auch die allgemeine Stimmung: Die dunkle Jahreszeit beginnt. Etwa jeder Vierte fühlt sich im Herbst und Winter schlapp und unmotiviert. Im Gegensatz zu einer echten Depression sind das aber Anzeichen einer „saisonal abhängigen Depression“ (SAD), weiß Dr. med. Torsten Leonhard von der Krankenkasse KNAPPSCHAFT.

„Neben ausgeprägter Müdigkeit gehört vielfach auch gesteigertes Verlangen nach Süßem und Kohlenhydraten zu den Symptomen der Winterlethargie“, sagt der Gesundheitsexperte. Auch hier werde der Unterschied zur richtigen Depression deutlich, die zumeist mit Appetitlosigkeit einher gehe. Einst haben die Menschen zu Beginn der kalten Jahreszeit noch auf einen Energiesparmodus umgeschaltet, erinnert der Experte der KNAPPSCHAFT. Die warme Umgebung aufsuchen, schlapp auf der Couch zu liegen und sich etwas Winterspeck zuzulegen, liege manchen Menschen womöglich noch ein wenig im Naturell.

Schuld an den Stimmungsschwankungen, umgangssprachlich auch schon mal Winterblues genannt, ist die geringe Lichteinstrahlung. Das Hormon Melatonin, das den Schlaf fördert, wird tagsüber nicht mehr ausreichend abgebaut. Der Grund: über die Augen und in geringerem Maße über die Haut kann in dieser Zeit nicht mehr genügend Licht aufgenommen werden.

Das Pendant dazu ist das Hormon Serotonin, das vermehrt bei Helligkeit produziert wird und Wohlbefinden und Antrieb erhöht.

Auch wenn weniger Sonneneinstrahlung auf das Gemüt drücken kann, sollten Sie den dunklen Monaten auch ihre guten Seiten abgewinnen, rät der Gesundheitsexperte. Ein Spaziergang durch den herbstlichen Wald mit seinen farbigen Blättern oder ein Winterspaziergang durch knarzenden Schnee und schließlich aufwärmen am prasselnden Kaminfeuer fördern Gemütlichkeit und Behaglichkeit. Übrigens: Das deutsche Wort Gemütlichkeit hat auch in die englische und französische Sprache Einzug gehalten, erzählt Dr. Leonhard.

Um ein glückliches Lebensgefühl zu erzeugen, hilft den einen Kuchenbacken am heimischen Herd oder Kerzenlicht, andere nutzen die langen, kalten, dunklen Abende für Unterhaltungen und Zusammensein mit der Familie und Freunden, die man in den Sommermonaten vielleicht etwas vernachlässigt hat.

5 Tipps von Dr. Leonhard gegen saisonale Depression

  1. Spazierengehen und Sport im Freien: Tanken Sie Tageslicht, zur Not in der Mittagspause. 30 bis 60 Minuten reichen aus, um die trübe Stimmung zu vertreiben. Sport regt den Kreislauf an.
  2. Ernähren Sie sich möglichst vitaminreich. Gemüse und Obst helfen gegen die Winterdepression. Auf zu viel Süßes reagiert der Körper in der Regel mit noch mehr Müdigkeit.

  3. Akzeptieren Sie ein erhöhtes Schlafbedürfnis in der Umstellungsphase. Auch früh schlafen gehen, kann die trübe Stimmung vertreiben. Ausreichende Schlafphasen fördern den Biorhythmus.

  4. Machen Sie es sich zu Hause gemütlich. Trinken Sie eine Tasse Tee und genießen die gemeinsame Zeit mit Ihren Liebsten. Ein gemeinsames Essen und eine kuschelige Decke fördern Glücksgefühle.

  5. Stärken Sie Ihre Seele. Verwöhnen Sie sich mal mit einer Sauna, Massage oder einem gemütlichen Wochenende mit ausgiebigem Frühstück.

Quelle: Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (JH)

NHR

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