KW36 – Kasseler Woche der Museen: Ein besonderes Format in einem besonderen Jahr


Traditionell gehört die Museumsnacht zum Ausklang eines Kasseler Sommers. Weil in Zeiten der Corona-Pandemie jedoch alles anders ist, findet 2020 ein alternatives Format statt, das besondere kulturelle Erlebnisse ermöglicht: Die KW36 – Kasseler Woche der Museen. Vom 1. bis 6. September öffnen 45 Kulturinstitutionen mit gemeinsamen Tagestickets ihre Türen.
Kulturdezernentin Susanne Völker: „KW36 ist Kulturerlebnis und Kulturbekenntnis“
„Die teilnehmenden Orte, Projekte und Institutionen tragen auch während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie dazu bei, das kulturelle Leben der Stadt lebendig zu erhalten. Die KW36 ist eine Einladung, diese Vielfalt der Kasseler Kunst- und Kulturlandschaft zu erleben und solidarisch zu unterstützen“, sagte Kassels Kulturdezernentin Susanne Völker.
„Die KW36 – Kasseler Woche der Museen ist weit mehr als eine Corona bedingte Alternative zur Museumsnacht. Sie ist ein kraftvolles Zeichen für die Bedeutung von Kultur für unser Zusammenleben in dieser herausfordernden Zeit. Gleichzeitig ist sie ein Ausdruck des Zusammenhalts der Häuser und Initiativen untereinander und mit ihrem Publikum – trotz des gebotenen Abstands“, erläuterte Völker. „Das macht die KW36 zu einem Kulturerlebnis ebenso wie einem Kulturbekenntnis. Ich danke deshalb allen 45 beteiligten Institutionen und ihren Teams ebenso wie den Förderern und den Besucherinnen und Besuchern für dieses gute und wichtige Signal für die Kasseler Kultur.“
Gemeinsam mit Dr. Dirk Pörschmann vom Museum für Sepulkralkultur, Natascha Callebaut von der Museumslandschaft Hessen Kassel und Johanna Köhler von der documenta und Museum Fridericianum gGmbH stellte sie das diesjährige Format im Detail vor. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie eine Möglichkeit gefunden haben, die Museen in einer besonderen Weise für unsere Besucherinnen und Besucher zu öffnen. Uns ist es sehr wichtig, noch einmal darauf hinzuweisen, welche bedeutende Rolle Kultureinrichtungen wie Museen, Schlösser und in den vergangenen Sommermonaten vor allem unsere historischen Gärten für die Menschen einnehmen, als Orte, an denen sie die Sorgen und Ängste des Alltags ein wenig vergessen können“, erklärte Natascha Callebaut, Leiterin der Abteilung Kommunikation der Museumslandschaft Hessen Kassel (mhk). „Mit einem wohldurchdachten Hygienekonzept, das die Anzahl der Gäste zugunsten der Einhaltung von Abstandsregeln reduziert, stellen wir sicher, dass unsere Besucher unbeschwerte, kulturelle Erlebnisse genießen können.“
documenta fifteen und Museum für Sepulkralkultur sind bei KW36 dabei
„Auch für die documenta gGmbH bedeutete die Corona-Pandemie eine Art Zäsur. Formate und Mittel mussten gefunden werden, um mit unseren Inhalten auf neue Zeiten zu reagieren“, sagte Johanna Köhler, Leiterin Kommunikation und Marketing der documenta und Museum Fridericianum gGmbH. „Ich freue mich, dass auch für die Museumsnacht – die für uns einen ganz besonderen Stellenwert im jährlichen Kalender hat – eine angepasste Form auf den Weg gebracht wird. Die documenta gGmbH wird bei der Museumswoche mit der documenta fifteen, dem Fridericianum und dem documenta archiv vertreten sein.“
Dr. Dirk Pörschmann, Direktor des Museums für Sepulkralkultur hob hervor: „In krisenhaften Zeiten ist Vernunft, Mut und Kreativität gefordert. Die Museumsnacht ausfallen zu lassen oder ausschließlich in den digitalen Raum zu verlagern, hätte dem Anspruch, der Beliebtheit und der Bedeutung dieser Kasseler Institution nicht gutgetan. Ich bin glücklich, dass wir im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten eine besondere Lösung gefunden haben, die unseren Besucherinnen und Besucher vielfältige kulturelle Erlebnisse bieten wird.“
documenta und Fridericianum
Auch in der KW36 zeigt sich an verschiedenen Orten die enge Beziehung zwischen der documenta und der Stadt Kassel: Spezielle Angebote werden zum Beispiel ein Barbecue vor dem Fridericianum, spezielle Führungen in der Forrest Bess-Ausstellung und eine Outdoor-Performance von Laure Prouvost sein.
Das Künstler-Kollektiv ruangrupa, Kuratoren der documenta fifteen, lädt gemeinsam mit Kasseler Initiativen ins ruruHaus ein. Das documenta archiv zeigt in seinen Räumlichkeiten gemeinsam mit dem documenta forum und der Stiftung 7000 Eichen ausgewählte Dokumente und Filme sowie Fotos des verstorbenen Kasseler Fotografen Dieter Schwerdtle zu Beuys‘ Aktivitäten in Kassel. Ein Stockwerk höher zeigt das Kulturhaus Dock 4 ebenfalls Fotografien Schwerdtles, der die documenta-Ausstellungen 5 bis 11 über einen Zeitrahmen von drei Jahrzehnten dokumentierte.
Bekannte und neue Standorte
Die Organisatorinnen und Organisatoren freuen sich über die große Bereitschaft der Kulturinstitutionen, sich an der der KW36 zu beteiligen. Unter den 45 Teilnehmern sind bekannte Museen und Häuser, aber auch viele kleine Kulturorte sind beteiligt. Besonders erfreulich ist, dass neben dem Fokus auf Innenstadt, Wilhelmshöhe und Vorderer Westen mit der Galerie Feiertag, Trafohaus, KolorCubes und Hier im Quartier sowie der Zeughausruine gleich mehrere Orte im Norden Kassels an der KW36 aktiv teilnehmen.
Stadtteilspaziergänge kostenlos herunterladen auf www.kw-36.de
Die KW36 ist auch eine besondere Gelegenheit, kulturelle Geheimtipps in Kassels Stadtteilen auf eigene Faust zu entdecken. Dazu laden Stadteilspaziergänge ein, die von Gästeführerinnen und Gästeführern für die Kasseler Woche der Museen entwickelt wurden. Diese Touren werden auf www.kw-36.de angeboten und können dort kostenlos heruntergeladen werden. Unter diesen Führungen, die draußen, individuell und jederzeit durchführbar sind, finden sich ebenfalls bereits beliebte Audioguides zu Themen wie den documenta Kunstwerken oder Street-Art in Kassel und dem Spaziergangsführer „Beuys to go“ zu dessen Kunstwerk „7.000 Eichen“.
Kinder & Familien-Programm
Auch für Kinder gibt es in der ersten September Woche Neues zu entdecken. In Kooperation mit Buchkinder Kassel e.V. ist ein „Erkundungsheft“ unter dem Titel „Gucken gehen“ entstanden. Mit ihm werden Kinder ab sechs Jahren mit kreativen Ideen dazu eingeladen, Kultur in Kassel drinnen und draußen zu entdecken. Dabei bildet die KW36 den Parcour, entlang dessen kleine Kulturfans die Vielfalt und den Phantasiereichtum der teilnehmenden Orte, Projekte und Institutionen entdecken können.
Das Naturkundemuseum ist jedes Mal eine der Atraktionen für Kinder und Jugendliche während der Museumsnacht. Auch für die KW36 bietet das Museum jungen Gästen deshalb ein besonderes Programm. So zum Beispiel „Kinder führen Kinder – virtuell“: Mit dem eigenen Handy, ausgestattet mit einer Internetflatrate geht es auf QR-Code-Suche im Naturkundemuseum. An fast 20 Stationen gibt es spezielle Videos und Hörspiele zu entdecken– von Kindern für Kinder gemacht. Hier werden spannende Hintergrundinformationen zu den Ausstellungsstücken erzählt und Lust gemacht, die Geheimnisse der Natur zu entdecken. Ein weiteres Angebot für junge Besucherinnen und Besucher sind die „Tierkinder“-Führung zu vielen „Kindergeschichten“ in der neuen gleichnamigen Sonderausstellung des Naturkundemuseums. Es geht zu zahlreichen großen Inszenierungen, die ein Licht auf „Riesen-Wonneproppen“ aber auch auf die allerkleinsten Lebewesen werfen.
Gesundheit steht an erster Stelle
Die Gesundheit und Sicherheit der Gäste sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht auch beim Kulturerlebnis KW36 an erster Stelle. Die klassische Museumsnacht lebt von Begegnungen mit anderen Gästen und der besonderen Stimmung in den Abendstunden. Die KW36 hingegen legt den Fokus auf die Ausstellungen und das Programm der beteiligten Häuser.
An allen Orten gelten auch in der Kasseler Woche der Museen die aktuell gültigen Zugangsbeschränkungen und Hygienevorschriften – auch hinsichtlich der zugelassenen Anzahl von Personen pro Raum. Deshalb erstreckt sich das Format über sechs Tage, so dass trotz beschränkter Besucherzahlen so viele Interessierte wie möglich teilnehmen können.
Die KW36 beginnt am Dienstag, 1. September, und endet am Sonntag, 6. September. Dabei gibt es dienstags bis samstags gemeinsame Öffnungszeiten von 15 bis 19 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 15 Uhr.
Ticketmöglichkeiten
Die teilnehmenden Häuser laden während der KW36 mit gemeinsamen Tickets ein. Damit alle Gäste die kulturelle Woche mit genug Abstand erleben können, gibt es verschiedene Ticket-Modelle: Das reguläre Ticket ist von Dienstag bis Donnerstag gültig und kostet 7 Euro inklusive ÖPNV-Nutzung. Für die Besuche am Freitag, Samstag und Sonntag können Tagestickets gekauft werden, die jeweils 7 Euro kosten, inkl. ÖPNV-Nutzung.
Durch den Kauf eines Unterstützer-Tickets für 12 Euro haben Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich solidarisch mit Kassels Kultur zu zeigen und diese zusätzlich zu unterstützen. Der freiwillige Preisaufschlag von 5 Euro kommt kleinen und unabhängigen Kulturakteuren zu Gute, die an der KW36 beteiligt sind. Als Zeichen und Anerkennung ist im Unterstützer-Ticket neben dem regulären Eintrittspreis eine Tasche im KW36-Design enthalten.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist das Ticket zur KW36, wie bereits das MuseumsnachtTicket im vergangenen Jahr, kostenfrei. Der Vorverkauf startet am Dienstag, 25. August, in ausgewählten Museen und Vorverkaufsstellen, die unter www.kw-36.de aufgelistet sind.
KW36 im eigenen Gewand
Das eigenständige Format wird auch am Erscheinungsbild deutlich, mit dem sich die KW36 präsentiert. Entstanden ist ein frisches Design, das von Jan Grebenstein entworfen wurde. Alle Informationen und Programmpunkte zur Kasseler Woche der Museen sind auf der neu gestalteten Website www.kw-36.de zu finden.
Kooperation mit KVG und NVV
Auch für das neue Format ist es gelungen, die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft AG (KVG) und den Nordhessischer VerkehrsVerbund (NVV) als Partner zu gewinnen. Damit gilt das Ticket der KW36 für die Dauer der Veranstaltung auch als Fahrkarte für den Nahverkehr im gesamten NVV-Gebiet. Besucherinnen und Besucher der KW36 fahren mit diesem KombiTicket am jeweiligen Geltungstag von 9 Uhr bis zum Betriebsschluss kostenfrei.
Kulturdezernentin Völker dankte den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern der Veranstaltungen in den beteiligten Museen und Kultureinrichtungen sowie den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Förderern der KW36 – Kasseler Woche der Museen, die auch das neue Format tatkräftig unterstützen.
PM: Stadt Kassel