„Volpone“ – Die rasante Komödie um Geld und Gier feiert Premiere im Schloss Eichhof

„Volpone“ – Die rasante Komödie um Geld und Gier feiert Premiere im Schloss Eichhof

„Volpone“ – Die rasante Komödie um Geld und Gier feiert Premiere im Schloss Eichhof

Geld ist geil !
„Wenn Sie wüssten, was das für ein Spaß ist, die habgierigen Erbschleicher zu prellen …“ sagt der gewitzte Mosca, Diener des nicht minder gerissenen Volpone und zieht fortan die Fäden in einem rasanten Spiel um Geld und Gier. Den großartigen Spaß auf der Bühne des Schlosses Eichhof inszenierte Christine Bossert mit einem brillanten Ensemble um Simon Mazouri als Volpone und Manuel Struffolino als listigen Diener Mosca in den Hauptrollen. Christine Bossert führte zum ersten Mal Regie in Bad Hersfeld, und im romantischen Innenhof des Schlosses Eichhof wird nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder Theater gespielt. Es war also im mehrfachen Sinne eine lange herbeigesehnte Premiere in Bad Hersfeld. Und natürlich wird eine Komödie gezeigt, so wie es an diesem Spielort Tradition ist.

Volpone´ ist ein großartiger Theaterspaß aus dem 17. Jahrhundert und passt wunderbar in die Kulisse des schönen Schlosses,“ sagt Christine Bossert. „Das bitterböse und komische Spiel um die Gier nach Geld und Reichtum ist und bleibt aktuell und zeitlos:Geld ist geil´, würde man heute wahrscheinlich sagen. Die Demaskierung der Speichellecker und unterwürfigen Erbschleicher ist nicht nur urkomisch, sondern regt auch zum Nachdenken an,“ so die Regisseurin, die auch Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros der Bad Hersfelder Festspiele ist. Das wilde und bunte Spiel beginnt damit, dass Volpone, der Fuchs beschließt, seinen Reichtum zu mehren. Er stellt sich todkrank und lässt verbreiten, dass es ein Testament gibt, aber keinen Erben! Der Name eines Freundes oder einer Freundin als Begünstigte*r muss noch eingesetzt werden. Und schon geben sich nach und nach „Freunde“ und „Freundinnen“ die Klinke der Tür zum vermeintlichen Krankenzimmer in die Hand, um Volpones Gunst mit Geschenken zu gewinnen – immer gelenkt vom listigen Diener Mosca. Gold und Silber schleppen Frau Rabe (Wibke Frost), Herr Geier (Mathias Renneisen) und Herr Krähe (Marius Marx) an – und Herr Krähe geht sogar so weit, dass er seine junge Frau Celia anbietet. Nur Leo, der Sohn von Frau Rabe (Chris Swientek), spielt nicht so richtig mit, denn seine Mutter will ihn enterben, um Volpone zu beschenken. Er sorgt dafür, dass Volpone vor dem Richter (Hennig Kallweit) landet – aber was zählt die Gerechtigkeit schon, wenn es um Geld geht? Und weiter hecheln alle danach, die Alleinerben Volpones zu werden, der sich schließlich tot stellt, um das neidische Gezänk all derer mitzuerleben, die er betrogen hat …In der Tragödie wird bekanntlich gestorben; in der Komödie darf man sich vom Happy End niemals täuschen lassen.

Zwar wird Volpone zum betrogenen Betrüger, aber Mosca ist, wie er selbst sagt, zum „gelehrigen Schüler“ geworden …
Der Autor der Komödie „Volpone“, Ben Jonson (1572-1637) führt uns in einen zivilisierten Zoo der Habgier und Heuchelei. Er gilt nach Shakespeare (1564-1616) als bedeutendster der Autoren seiner Zeit, der vor allem durch die beiden Gaunerkomödien „Volpone“ und „Der Alchemist“ berühmt wurde. Volpone spielt wie Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ in der damaligen Hauptstadt des Handels und damit auch des Betrugs; aber bei Jonson sind die Figuren an die antike Tierfabel angelehnt und in ein viel grelleres Licht gerückt. Das nimmt auch die Bühnen- und Kostümbildnerin Ulrike Reinhard wunderbar auf und spielt damit. Die Kostüme zitieren und parodieren mit angedeuteten Reifröcken und phantasievollen Perücken Jonsons Zeit und spielen mit grellen Farben, die den Figuren zugeordnet werden; Mosca erscheint in grünem Kostüm mit passender Perücke, Frau Rabe trägt Rosa und Pink, Frau Krähe erschient in Gelb – um einige Beispiele zu nennen. Die Zuschauer konnten sich über ein rasantes, buntes und tierisches Vergnügen mit Tiefgang freuen. Langanhaltender Applaus nach dieser gelungenen Premiere im Hof des Schlosses Eichhof.

Info: Pressedienst der Festspiele / M.Kittner
© Fotos: M.Kittner

M.Kittner

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