Kohlenhydrate: Energiespender mit schlechtem Ruf


Der menschliche Körper verbrennt 24 Stunden am Tag pausenlos Energie. Diese wird für die allgemeinen Körperfunktionen benötigt, aber auch für alles, was wir im Alltag machen: Gehen, Treppensteigen, Arbeiten und sogar Denken wäre ohne eine entsprechende Energiezufuhr nicht oder nur eingeschränkt möglich. Kohlenhydrate, die aus Lebensmitteln wie Nudeln, Kartoffeln oder Brot bezogen werden, liefern schnelle Energie. In den vergangenen Jahren sind sie aber als Dickmacher in Verruf geraten – dabei sind Kohlenhydrate weniger schädlich, als gemeinhin angenommen wird.
Was sind Kohlenhydrate, und in welchen Lebensmitteln kommen sie vor?
Damit unser Herz schlägt, die Atmung funktioniert und alle Organe ihre Aufgaben erfüllen können, braucht der Körper Energie, die er dann entsprechend umsetzt. Sogar im Schlaf wird so Energie verbraucht. Aus diesen Gründen ist es essenziell, dass der Organismus regelmäßig eine ausreichende Menge Energie zugeführt bekommt. Dies geschieht über die Nahrungsaufnahmen: Neben Fetten sind Kohlenhydrate die effizientesten Energielieferanten: Hierbei handelt es sich um Zuckermoleküle, die im Verdauungstrakt zerlegt werden und anschließend in den Blutkreislauf gelangen. Von dort werden die Zuckermoleküle mithilfe des Hormons Insulin in die Körperzellen transportiert. Ein gewisser Blutzuckerspiegel ist zwingend erforderlich und lebensnotwendig. Kohlenhydrate bestehen zwar aus unterschiedlich zusammengesetzten Zuckermolekülen, aber das bedeutet nicht, dass kohlenhydrathaltige Lebensmittel auch automatisch süß schmecken. Bekannt für ihren Gehalt an Kohlenhydraten sind beispielsweise Brot, Nudeln und Kartoffeln, aber auch Obst und Süßigkeiten. Letztere stellen die Energie besonders schnell bereit; allerdings sinkt der Blutzuckerspiegel auch sehr schnell wieder ab, was zu Heißhunger führen kann. Nicht nur für Menschen, die unter Diabetes leiden, können Schwankungen des Blutzuckerspiegels problematisch werden. Wird dem Körper längerfristig Energie vorenthalten, wird darüber hinaus auch Muskelmasse abgebaut, um lebenswichtige Gehirnfunktionen aufrechtzuerhalten.
Kohlenhydrate als Dickmacher: Was ist dran am schlechten Ruf?
Wer schon einmal eine Diät gemacht hat, hat sicherlich auch erlebt, dass vom Verzehr von Kohlenhydraten abgeraten wird, da diese als Dickmacher schlechthin gelten. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Sogenannte komplexe Kohlenhydrate wie sie etwa in Vollkornprodukten vorhanden sind, liefern wertvolle Energie und zeichnen sich durch einen geringen Fettgehalt aus. Ein vollständiger Verzicht auf Kohlenhydrate ist aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll, da der Stoffwechsel durch die damit verbundene einseitige Ernährung beeinträchtigt werden kann und dem Körper wichtige Energie vorenthalten bleibt. Es spricht aber nichts dagegen, die Aufnahme von Kohlenhydraten zu reduzieren, wenn es etwa um eine Gewichtsreduktion geht. Ein vergleichsweise neuer Trend sind die sogenannten Faux Carbs: Hier werden klassische kohlenhydrathaltige Lebensmittel durch Gemüse ersetzt. Die Rezepte beinhalten etwa Pizzateig aus Blumenkohl oder Nudeln aus Zucchini. Auch für eine vegetarische oder vegane Lebensweise sind Faux Carbs uneingeschränkt geeignet. Grundsätzlich sind Kohlenhydrate aber besser als ihr Ruf und können auch in eine Diät zur Gewichtsreduktion integriert werden. Eine Rolle spielt hier auch der Kaloriengehalt, der bei Reis und Nudeln etwa gering ausfällt, während Weißbrot einen deutlich höheren Kaloriengehalt aufweist. Wer seinem Körper möglichst wertvolle und langanhaltende Energie zuführen möchte, sollte auf Vollkornprodukte zurückgreifen. Diese liefern nicht nur die für den Organismus so dringend benötigte Energie, sondern machen auch länger satt etwa als Weizenprodukte.